In der Heilig-Geist-Kirche in Pattonville geben das Sinfonieorchester Kornwestheim und das Jugendstreichorchester der Städtischen Musikschule ein gemeinsames Konzert. Das Publikum spendet viel Applaus.
red., 29. November 2022, Kornwestheimer Zeitung
„Der Advent ist gekommen.“ Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Franz Nagler die Zuhörer in der komplett gefüllten Heilig-Geist-Kirche in Pattonville. Am 1. Advent 2003 wurde die Adventsmusik in Pattonville vom Sinfonieorchester Kornwestheim ins Leben gerufen. Sie hat sich im Laufe der Jahre zu einer Tradition entwickelt und fand nun – nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause – bereits zum 18. Mal als musikalische Einstimmung in die Adventszeit statt.
Das Konzert zeichnet sich durch eine große musikalische Vielfalt aus: Orchesterbeiträge wechseln sich mit kammermusikalischen Stücken und Weihnachtsliedern ab. Begleitet wird die Veranstaltung durch eine Lesung. Pfarrer Nagler sprach dieses Jahr darüber, die Seele und die Herzen zu öffnen. Der Advent klopfe an die Tür, das Leben klopfe an, um gelebt zu werden; die Liebe klopfe an, um reingelassen zu werden. Man solle die Türen öffnen, um Wärme und Licht zu erhalten und aufzuatmen. Und was eigne sich besser dazu als besinnliche Musik?
Gerade für junge Musiker ist es wichtig, Erfahrungen zu sammeln und Konzertatmosphäre zu schnuppern. Seit vielen Jahren bekommt das Jugendstreichorchester der Städtischen Musikschule zu Beginn der Adventsmusik die Gelegenheit dazu. Etwas Lampenfieber gehört zu solch einem Auftritt dazu. Aber die Freue überwog bei den den 16 jungen Musikerinnen und Musikern eindeutig. Unter der Leitung von Andreas Kreisel meisterten die jungen Instrumentalisten den 1. Satz der Ouvertüre aus Henry Purcells Abdelazar Orchestersuite für Streicher und ein Allegro in G-Dur von Antonio Vivaldi bravourös und stimmgewaltig. Das Publikum zeigte sich begeistert.
Im Jugendstreichorchester lernen die Jugendlichen, ihr Instrument im Orchester einzusetzen und gemeinsam mit anderen zu musizieren. Bei der Adventsmusik wird dabei auch eine Brücke gebaut. Denn immer wieder wechseln die jungen Musiker im Laufe der Zeit, wenn sie älter werden, ins Sinfonieorchester.
Nach kurzem Umbau nahmen dann die Streicher des Sinfonieorchesters unter der Leitung ihres Dirigenten Andreas Kreise, der dieses Jahr sein 25-jähriges Jubiläum als Dirigent des Sinfonieorchesters feiert, vorne Platz. Das Orchester spielte gekonnt die Orchestersuite von Georg Philip Telemann und den 1. Satz Chaconne aus Georg Friedrich Händels Suite. Einmal mehr zeigte sich, dass Dirigent und Musiker im Laufe der Jahre sehr gut zu einer Mannschaft zusammengewachsen sind, komplett aufeinander eingespielt sind und qualitativ auf hohem Niveau musizieren können.
Einen beschwingten, weihnachtlichen Beitrag zur kommenden Adventszeit bot das Ebony-Streichquartett: Die vier Musiker spielten das traditionelle schwedische Lied „Krisit du kom“ und zeigte dabei ihr künstlicher hohes Niveau. Das Quartett ist fester Bestandteil des Sinfonieorchesters und präsentiert sich bei unterschiedlichen Gelegenheiten gerne kammermusikalisch.
Bei der Adventsmusik werden auch die Zuhörer mit einbezogen. „O Heiland, reiß die Himmel auf“ und „Tochter Zion“ schallt es daher laut und vorweihnachtlich durch die Kirche. Ein insgesamt gelungener und besinnlicher Abend, bei dem die begeisterten Zuhörer sich von den Abendsegen von Engelbert Humperdinck als Zugabe erklatschten.