Es war das mittlerweile 26. Wohltätigkeitskonzert der Städtischen Orchester – aber der Zuspruch der Zuschauer ist immer noch groß: Alle Plätze im Theatersaal des Kultur- und Kongresszentrums waren belegt. Flotte Märsche, kerniger Funk, jazzige Töne bis hin zu Hardrock-Klängen und aktuellen Hits – all das wurde dem Publikum geboten. Traditionell musizierte dabei das Große Blasorchester der Städtischen Orchester zu Gunsten von Gemeinsam e.V. einem Verein, der Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung und deren Familien im Kreis Ludwigsburg unterstützt. Ebenfalls für diesen guten Zweck auf der Bühne stand in diesem Jahr das Blasorchester der Landespolizei Baden-Württemberg (LPO).
Melanie Bürkle, vom 20.11.17, Kornwestheimer Zeitung
Den Anfang machten die Hausherren des Großen Blasorchesters. Sie eröffneten den bunten Konzertabend mit schmetternden Fanfaren-Klängen, der „Ouverture de l’Aventur“ des in Heilbronn geborenen Komponisten Steffen Burkhardt. Auf den gelungenen Auftakt folgten mysteriöse, leicht orientalisch angehauchte Klänge von James L. Hosay. Bei dessen „Persis“ erlebten die Zuhörer eine mitreißende Jagd einer farbenreichen Instrumentierung. Ebenso musikalisch bunt ging es mit „Boccaccio“, einem flotten Marsch von Franz von Suppé, arrangiert von Siegfried Rundel, weiter. Dem 65-köpfigen Orchester blieben nur die interessanten wie amüsanten Anmoderationen von ihrem ersten Vorsitzenden Michael Meyle als Verschnaufpause. Denn flott war man schon beim nächsten Konzertstück, dem „Uptown Funk“ von Bruno Mars. In diesem Fall wurde das Stück von Konzertleiter Gunnar Dieth bearbeitet und passgenau auf das Orchester zugeschnitten. Ein kerniger Funk bevor sich die Hausherren schon mit einem lautstarken „Deep Purple-Medley“ verabschiedeten. Ohne Zugabe ließ das Publikum die Musiker jedoch nicht gehen. So übergaben sie mit einem rockigen „Smoke on the water“ die Bühne an das Landespolizeiorchester. Das LPO eröffnete unter der Leitung von Professor Stefan Halder den zweiten Part des Abends mit der „Schwaben Ouvertüre“ von Patric Egg. Sogleich stellten die 31 Musiker dabei ihre musikalische Vielfalt unter Beweis. Welch interessanten Töne und Klangkompositionen ein Blasorchester der Meisterklasse noch von sich geben kann, erlebte das Publikum beim zweiten Stück: „Die Echaz“. Das Musikstück beschreibt den Verlauf des 23 Kilometer langen Flusses vom Albtrauf bis nach Kirchentellinsfurt, wo die Echaz in den Neckar mündet. Mal ruhig fließend, mal sanft plätschernd, aber immer wieder gespickt mit dramatischen Höhepunkten – das faszinierte und gab jubelnden Applaus. Ebenfalls im Programm aufgenommen hatte das LPO „A Tribute to Roger Cicero“, arrangiert von Tobias Becker aus Böblingen, bevor sich das Orchester, bestehend aus 29 Männern und nur zwei Frauen mit einem Medley ebenfalls verabschiedete. Mit „Bilder – Best of Baden“ bewis das Orchester, dass nicht nur klassische Musik, Blasmusik, Jazz, Swing und Rock zu ihrem Repertoire gehören, sondern auch Pop. Die Bilder zeigten nämlich einen musikalischen Querschnitt von Fools Garden, über Glasperlen bis hin zu Max Giesinger und Xavier Naidoo. Abschließend wurde natürlich noch gemeinsam musiziert. Die knapp 100 Musiker brachten ein fulminant, hochklassiges Finale, bestehend aus zwei Märschen, auf die Theaterbühne. So endete nach fast drei Stunden ein beeindruckender Konzertabend für den guten Zweck.